Der Erweiterungsbau des Science Centers Phänomenta in Flensburg ist das Ergebnis eines Architektenwettbewerbes, der im August 2005 entschieden wurde. Die Aufgabe war komplex, denn es sollte sowohl das ca. 1200 qm große Ausstellungsgebäude entworfen werden und zum anderen eine zu dem neuen Phänomenta-Gebäude in Wechselwirkung stehende gesamtstädtische Situation entwickelt werden.mehr lesen
Der Neubau besetzt als linearer Baukörper die zur Verfügung stehenden Grundstücksfläche, zwischen dem Bestandbau und der Duburger Straße und entwickelt sich parallel zum bereits heute von der Phänomenta genutzten Sparkassenbau aus dem Jahr 1951. Der Baukörper schließt unmittelbar an das historische Nordertor an und lässt es damit zu einem festen Bestandteil des Eingangsfoyers werde. Die Neustadt wird so an die Altstadt „herangezogen“ und durch die Platzierung von PHÄNOMENTA+ und INNO.Z das historische Stadttor in seiner denkmalpflegerischen Qualität hervorgehoben.
Besonders signifikant ist die Ostfassade des Gebäudes. Diese ist auf den I.-C.-Möller-Platz, den Flensburger Hafen und zum neuen Platz nördlich des Nordertors ausgerichtet. Die Orientierung des Einganges zum platz lädt zum Besuch der Phänomenta ein und bildet ein für ein Museum angemessenes Foyer.
Prägendes Element für die Platzgestaltung und zentrales topografischen Element des Entwurfs ist ein 3,5m breites Wasserband mit sieben Kaskaden als Verbindung von Phänomenta zum Hafen. Es verdichtet den Raum, gibt eine neue Dynamik und stellt durch bewegliche wehre gleichzeitig interaktives Ausstellungsobjekt der Phänomenta dar.
Die Fassade ist als bedruckte Glasfassade ausgeführt, wobei die Struktur und Farbgebung der Bedruckung ein mehrfach transformierter Abdruck der Fassade des Nordertors darstellt und mit dem „farbigen Schichtenwechsel“ der Ziegel charakteristisch für die Renaissancebaukunst in Flensburg ist.
Die Anbindung des Wissenschaftszentrums an das alte Sparkassen Gebäude erfolgt mittels einer lichtfuge zur Erschließung und stellt alt und neu ablesbar, erlebbar gegenüber.